CiloCharging

Optimierte Integration von Lade-, Logistik-, Energie- und Verkehrsmanagement für den Betrieb von Elektrofahrzeugen in stadtnahen Logistikdepots

Energie & Güterlogistik

Zentrale Ergebnisse des Projekts
Im Projekt CiLoCharging wurde für stadtnahe Logistikdepots die Integration der Anforderungen aus Logistik-, Lade-, Verkehrs-, und Energiemanagementsystemen demonstriert. Konkret wurden in einem Feldversuch zwei E-LKWs in einer von DHL Freight betriebenen Logistikflotte mit Depot nahe Hanau eingesetzt. Vor Ort implementierte das Projekt eine Ladeinfrastruktur sowie ein Lademanagementsystem und beleuchtete simulativ die Möglichkeiten des bidirektionalen Ladens und die Wirtschaftlichkeit einer 2nd-Life-Nutzung der verwendeten Batterien.

CiLoCharging zeigte, dass der Einsatz von E-LKWs (16t) in stadtnahen Logistikdepots technisch machbar und der Regelbetrieb im Testzeitraum realisierbar ist. Während im Feldversuch derzeitige Standard-Ladeinfrastruktur (2x AC, 1x DC) zum Einsatz kam, wurde im Labor die AC- und DC-Ladeinfrastruktur um neue Standards (ISO 15118) und Protokolle (OCPP-Version >= 1.6) erweitert. Deren vollständige Integration im Feldversuch steht noch aus. Zusätzlich wurden Ansätze für ein Routenplanungstool entwickelt.

Die Simulationsanalysen der TUM mit dem erweiterten CityMoS-Simulator haben gezeigt, dass:

– abhängig von der gewählten Ladestrategie für die E-LKWs, bei einer ausreichenden Anzahl von Fahrzeugen, diese mehr Strom benötigen können, als das Netz liefern kann; dann werden zusätzliche Energiequellen benötigt, wie etwa 2nd-Life-Batterien.

– die Unterstützung des elektrischen Grids durch bidirektionales Laden schwieriger zu verwirklichen ist. Hier ist das Ergebnis abhängig von der Strategie der gewählten Leistungsübertragung vom Fahrzeug ins Grid. Eine wesentliche Rolle spielen auch die Tageszeit und die Auslastung der Fahrzeuge für den Logistikdienst.

Zusammengefasst hat CiLoCharging die Grundlagen für die Einführung einer E-Flotte bei einem großen Logistikdienstleister geschaffen. Perspektivisch soll die Flotte weiter elektrifiziert werden, die um die neuen Standards und Protokolle erweiterte Ladeinfrastruktur eingesetzt und der Betrieb saisonal ausgeweitet werden. Auch bidirektionales Laden soll hier umgesetzt und auf die Analysen zur Wirtschaftlichkeit von 2nd-Life-Anwendungen aus-geweitet werden. Ziel ist weiterhin die Einbindung der entwickelten Routenplanung sowie eine erweiterte KI-Konzept-Einbindung.

Ansprechpartner

Jürgen Götz
Dr. Richard Kuntschke
Siemens AG

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